Wer ist Gott: Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Und was wenn nicht?
Haben einige Menschen nicht hingeschaut?
Womöglich sind weiterhin Menschen gestorben?
Gott gab Hilfe, aber manche nahmen sie nicht an.
Heute ist das nicht anders.
Gott gibt Hilfe, aber manche nehmen sie nicht an.

Das ist ja auch ein seltsames Vorgehen:
Das Bild einer Schlange aufhängen.
Da war doch was mit einer Schlange. Das passt doch nicht dieses Bild. Eine Schlange – das steht doch für den Teufel. Und überhaupt: Ein Bild.
Die 10 Gebote sagen doch: Keine Bilder machen!
Also ehrlich Mose. Wegen einem Kalb aus Gold hast du dich aufgeregt als Aaron das machte und jetzt kommst du mit einer Schlange aus Bronze.
Ist eine Schlange besser als ein Kalb?
Ist Bronze besser als Gold?
Menschen schauen nicht hin:
Ich weiß es besser, sagen sie. Das mit der Schlange ist „theologisch verkehrt“.
Das kann doch gar nicht Gottes Wille sein und es ist mir zu gruselig.

Das Kreuz von Jesus ist auch schrecklich. Es heißt: Jesus wurde für uns zur Sünde gemacht.
Was Mose in der Wüste mit der ehernen Schlange machen sollte ergibt keinen Sinn, außer auf Jesus hinzuweisen.
Mose verstößt bei dieser Aktion ja gegen die 10 Gebote, die er selber vorher von Gott empfing.

Es gibt nur eine Erklärung. Mose weist darauf hin:
Wir müssen auf das Kreuz achten
um gerettet zu werden.

Wir meinen, dass das Gute auch gut aussehen muss. Das ist aber nicht so.
So kommt es dazu, dass wir Gott missverstehen.

Wer ist Gott? Den missverstandenen Gott sehen wir so:

Er hat im Paradies eine Falle gestellt, einen Baum der den Tod bringt.
Als die Menschen davon aßen hat er sie nicht nur verjagt sondern war so wütend, dass er sie auch gleich verflucht hat.

Von seinem Freund Abraham verlangte er, dass er seinen Sohn schlachten sollte.
Gut, er hat es im letzten Moment verhindert.
Trotzdem eine grausame Aktion.

Dann der Tod von Jesus. Was ist das für ein Gott der seinen unschuldigen Sohn hinrichten lässt.
Ist das der Gott der Gerechtigkeit und der Liebe?

Gott ist nicht so, aber es kann so erscheinen.

Als ich ein Kind war wurde ich von Leuten geholt. Dann mit Drogen betäubt. Dann kam ein maskierter Mann und hat meinen Bauch mit einem Messer aufgeschnitten.

Sie denken jetzt vielleicht: Was für ein schrecklicher Mensch kann einem Kind so etwas antun?

Es ist aber nur die halbe Geschichte. Wenn der Mann das nicht getan hätte, wäre ich möglicherweise gestorben. Mein Blinddarm musste entfernt werden und dass ich vorher betäubt wurde ist mir nur recht.

Die Blinddarmoperation war nicht schön, aber sie hat etwas Schlimmeres verhindert. Ich bin dankbar dafür. Als Kind habe ich das nur zum Teil verstanden.

Mit Gott und dem was er tut ist das auch so. Ich will die Geschichte von dem missverstandenen Gott einmal wiederholen. Nur mit einem anderen Blickwinkel.

Wer ist Gott? Der verstandene Gott:

Das Wichtigste ist die Liebe. Damit ein Geschöpf lieben kann muss es frei sein. Nur so ist die Liebe echt. Diese Freiheit birgt die Gefahr, dass jemand sich von der Liebe abwendet.
Also sperrte Gott das Böse weg von dem Menschen. Dafür wählte er eine Form, die der Mensch am besten verstehen konnte: Eine bestimmte Frucht nicht essen. Dies war der beste mögliche Schutz für den Menschen.

Als der Mensch trotzdem diese Grenze überschritt verwandelte sich sein Wesen. Er wurde zum Egoisten und wollte die Verantwortung nicht übernehmen.
„Die Eva ist schuld.“ „Die Schlange ist schuld.“

Da nahm Gott den Fluch, den Adam in die Welt gebracht hatte, teilte ihn in kleine Portionen, jeden Tag ein wenig, und band ihn an den Erdboden.

Gott nahm das Schlechte in der Welt und wandelte die zerstörende Kraft der Sünde um in ein pädagogisches Programm. Täglich würde Adam arbeiten müssen.
Er wäre gezwungen in seine Familie zu investieren.
Wofür wir geben müssen, das ist uns wertvoll,
das lieben wir. Bei Eva und ihren Geburten, ist es genauso.

Mit seinem Freund Abraham hatte er besondere Pläne. Wer ist Gott? Gott ist allmächtig, aber wie viel von dieser Allmacht kommt in unserem Leben an? Es braucht ein festes Band der Beziehung, eine Rechtsgrundlage. Das war auch für Gott nicht leicht. Als das einmal geschafft war verkündete er: Alle deine Nachkommen und alle Völker der Erde werden sich in dir segnen. Gott wollte nicht immer und immer wieder Menschen prüfen. Einer reichte um den Bund zu schließen.

Dann der Tod von Jesus. Wir vergessen: Das war Gott selber. Er wurde Mensch um die Verantwortung zu übernehmen für alles, was in dieser Welt geschah und geschieht. Ein Mensch muss die Verantwortung übernehmen, denn der Mensch hat es verbockt.
Das wollte Gott keinem anderen zumuten.
Dafür wurde er selber Mensch. Wenn ich zum Kreuz sehe, sehe ich keinen Verlierer.
Ich sehe den größten Helden, der grade dort den größten Sieg der Welt erringt.

Grade dann, wenn Gott so schrecklich erscheint tut er die größten und wunderbarsten Dinge.
Wie bei einer Operation, die nicht schön aussieht mit dem Blut und den Schmerzen.

Wer ist Gott? Es hat sich nichts geändert:

Menschen werden auch heute von der Schlange gebissen. Auf alle möglichen Arten mit Sünde und Leid. Wir müssen heute das Evangelium verkündigen! Rettung ist bei Jesus.

Als Jugendliche stellten wir die Frage im Religionsunterricht: Ist es besser Christ zu sein?

Die Antwort vom Lehrer war leider sehr diplomatisch: Wir wollen ja die anderen Religionen nicht abwerten.

Ich sage ganz klar: JA es ist besser!
Denn es geht nicht um Religionen.
Es geht nicht darum besser zu sein.
Es geht darum, besser dran zu sein.

Es geht darum zu der Schlange an dem Pfahl zu sehen und von dem Gift geheilt zu werden.

Ich hoffe, dass alle hinsehen.