Jesus ist Gott Der Predigttext von heute steht in Philipper 2,5-11

5 Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:1 
6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 
7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. 
8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. 
9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, 
10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 
11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Ich möchte dieses Bibelwort einmal betrachten und dabei in umgekehrter Reihenfolge vorgehen: Beim letzten Vers anfangen und beim ersten enden. Wie bei einem Countdown. Warum? Weil im ersten Vers die Aufforderung an uns geschrieben steht. Die würde ich gerne zuletzt nennen, denn das ist was bei uns „zünden“ soll.

Ich werde dabei zwei Sichtweisen nennen, wie Menschen den Vers jeweils auffassen können. Was denkt man bei diesen Worten? Wie könnte man sie verstehen oder auch missverstehen? Positives oder Negatives sehen? Ich nehme für mich einmal die positive Sichtweise ein, also wie „ich“ das sehe.

Es endet mit den Worten „alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist“. Alle bedeutet: ohne Ausnahme. Wer das negativ verstehen möchte, denkt sich: “Was ist mit denen, die das nicht bekennen wollen? Werden die etwa gezwungen? Was mit Agnostikern oder anderen Religionen?“

Ich sehe in dem Wort „bekennen“ aber etwas rein positives. Bekennen kann man nur, was man erkannt hat oder weiß.  Dann kann der Satz eigentlich nur bedeuten, dass alle Menschen zuerst erkennen, dass Jesus der Herr ist. Und nur so bekommt Gott auch die Ehre – wenn die Menschen es mit einer Dankbarkeit bekennen: „Danke, dass Jesus der Herr ist.“

Eventuell stoßen sich auch Menschen an dem Wort „Herr“. Sie möchten lieber hören „Jesus mein Freund“ oder „Jesus mein Erlöser“ aber „Herr“? Das hört sich nach jemanden an, auf den ich hören soll, der mir etwas zu sagen hat. Das mögen wir Menschen nicht immer.

Ich sehe das wieder ganz positiv: Einer ist sowiso der Stärkere. Wenn es Jesus nicht ist, dann ist es jemand anders. Darum bin ich über das Wort „Herr“ sehr froh, denn von Jesus habe ich gehört, dass er langmütig und sanftmütig ist. Ich empfinde dieses „Jesus ist Herr“ nicht mit einem dominanten Tonfall. In meinen Gedanken spricht der Menschheitschor eher in einem Tonfall der Erleichterung: „Hach, Jesus ist Herr“

Der Vers davor bestärkt das. Drei Arten Knie sollen sich beugen. Dabei sind die irdischen Knie noch am leichtesten zu verstehen: Es sind wir Menschen. Wer es negativ sehen will denkt sich: „Darum geht es: Um Macht und Unterwerfung.“

Ich in meiner positiven Art sehe vor allem eins: Sobald sich alle Knie vor einem gebeugt haben, hört das Gerangel auf, wer sich vor wem zu beugen habe. Wie schön, wenn man jemand die höchste Ehre zuteil werden lassen kann, der das niemals ausnutzen würde. Aber warum ist grade Jesus? Was qualifiziert ihn denn so besonders? Wir werden das gleich sehen.

Dann sind da noch die himmlischen und unterirdischen Knie. Die stehen für all die Mächte, die auf unser Leben so Einfluss nehmen möchten. Je nach Kultur und Zeit werden die unterschiedlich benannt: Geister, Schicksal oder Horoskope oder Weltverschwörung oder Erdstrahlen oder was auch immer. Für mich bedeutet dieses Wort mit den Knien: Das hat alles keine Macht über mich! Sie müssen sich alle beugen vor Jesus.

Was qualifiziert Jesus nun zu dieser außerordentlichen Stellung: Jesus ist Gott ?

Der Vers davor sagt es: Gott hat seinen Namen über alle anderen Namen erhöht.

Der Kritiker mag nun sagen: „Das beweise mal. Ich kenne Andere, die ich für größer halte.“

Beweisen kann ich das natürlich nicht mit Worten und muss zugeben, dass es viele gibt, die sich einen Namen gemacht haben. Ich möchte aber einen Gedanken anbringen: Wer könnte sich durch einen Hinrichtungstod einen Namen machen? Alle streben nach oben, wollen glänzen. Das Kreuz ist menschlich gedacht eine Pleite.

Nur wenn es ein Gehorsam Gott gegenüber war, kann ein solcher Tod als Erfolg gesehen werden, wie der Vers davor zeigt.

Der Countdown läuft, wir sind beim zweiten Vers. Er offenbart die größte aller Geschichten: Gott selbst geht den demütigsten Weg. Er hält nicht fest, pocht auf Recht und Macht, wie ein „Raub“ festzuhalten. Es ist dieses grenzenlose Vertrauen sich ganz nach unten führen zu lassen. Es zeigt, dass er frei ist von dem Verlangen nach Macht. Das qualifiziert ihn.

Der Countdown endet mit der Aufforderung an uns: Wir sollen die gleiche Gesinnung haben. Nicht herrschend von oben herab, sondern dienend, genau wie Jesus. Wenn wir das tun, lösen wir eine Zündung aus. Es zündet diese Verse in der Reihenfolge wie sie danach wirklich geschrieben stehen:

Dienen … nicht festhalten … von Gott erhöht werden … nicht einen Namen machen, sondern bekommen … in sanfter Weise Dinge in Ordnung bringen … als Diener eines gütigen Himmelreiches Verantwortung übernehmen … erleben wie Menschen bekennen, dass ihnen dieses Reich gut tut …

Und wenn das geschieht, ist das auch der Beweis, den ich grade nicht geben konnte.
Es beweist: Es geht auch anders, als es sonst in der Welt abläuft.
Dann ist erkennbar: „Der Name Jesus ist über allen Namen.“

Amen.

Jesus ist Gott