Gedanken zur Jahreslosung 2018

  1. Kor 1,26-31

26 Seht doch, Brüder und Schwestern, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme sind berufen.
27 Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist;
28 und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist,
29 auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.
30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der für uns zur Weisheit wurde durch Gott und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung,
31 auf dass gilt, wie geschrieben steht (Jeremia 9,22-23): »Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!«

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

Jahreslosung 2018

Offenbarung 21,6
Diese Jahreslosung ist einer meiner Lieblingsverse.
Ich suche immer praktische Sichtweise auch bei Versen, die nicht „Du sollst…“ beginnen.
Auch für die Jahreslosung. Sie kann Deine persönliche Jahreslösung werden.

Ich stelle einmal diese Frage an den Anfang:
Wenn man dieses Wasser bekommt – merkt man das? Merkt man den Unterschied von vorher – nachher?

Bei natürlichem Wasser ist das klar.

Hier ist geistliches Wasser gemeint. Ist das bei geistlichem Wasser auch so? Ist es wirklich so gemeint? Erfahrbar? Oder nur symbolisch, eine Redewendung?

Jesus ist immer sehr praktisch und direkt.
Zeige mir in den Evangelien eine Stelle, wo der Glaube nicht praktisch gemeint war. Niemals wird ein Kranker symbolisch geheilt oder „im übertragenen Sinne“.
Jesus gibt Heilung, nicht eine „Philosophie der Heilung“.

In dem Vers werden die Durstigen angesprochen.

Wenn man Durst hat, dann merkt man das.

Das Wasser muss genau so real sein, wie der Durst um den zu löschen.

Wenn nicht, wäre es Betrug, und Gott ist kein Betrüger. Fazit: Das lebendige Wasser gibt es wirklich und es kann meinen Durst stillen.

Wo ist das Wasser und wie kann ich es bekommen? Hier kommt eine kleine Anleitung, wie das Trinken funktioniert:

1)
Es handelt sich um geistliches Wasser.
Man kann es nicht sehen.
Also muss ich glauben, dass es da ist.

Ich muss glauben, dass es eine geistliche Welt gibt die uns umgibt und dass dort ist eine Quelle von Gott ist, die mir Wasser geben soll. Es ist etwas, das aus dem übernatürlichen Bereich zu mir kommt. Manche glauben nicht, dass Übernatürliches überhaupt existiert. Materialismus desensibilisiert. Wenn ich glaube, dass da gar nichts ist, kann ich nichts empfangen. (Logisch oder?) Wenn ich glaube, dass das gar nicht wirklich gemeint ist, kann ich auch nichts empfangen.

Glauben ist eine Grundvoraussetzung.
Hebräer 11.1 sagt das so: Glaube ist eine Ueberführung über Dinge, die man nicht sieht.

Die Quelle muss für mich eine Wirklichkeit sein.

2)
Ich muss durstig sein. Er gibt das Wasser nicht allen, sondern nur denen, die Durst haben.

Es geht hier ja um das Leben.
Durst nach Leben haben doch alle, oder? Also, Ich glaube der Mensch ist so angelegt.

Warum haben dann einige Durst und andere nicht?

Ich kann das nur so erklären:

Einige haben schon getrunken. Möglicherweise haben sie die Quelle bereits erschlossen. (Gut)

Es gibt aber auch andere Wasser (schlecht), an denen Sie sich satt getrunken haben können.
Ich gebe ein paar Beispiele.

Da gibt es die „Rivers of Babylon“, die Flüsse Babylons. Wasser der Sünde oder sündiger Lust.
Das klingt altmodisch, beschreibt aber ein Problem, das es zu allen Zeiten gibt, auch heute.

Wenn du das trinkst, füllst du dein Inneres auf schlechte Weise um den Durst nicht mehr zu spüren.
Dann sagst du:
„Ich will leben und das Leben genießen,“ aber in Wirklichkeit vergiftet es deine Seele.
Gott mochte dir sagen: „Trinke nicht mehr diese verseuchte Brühe – Ich habe ein Wasser des Lebens für dich.“

Dann gibt es „die Wasser der Bitterkeit“. Das ist wenn Du Schlimmes erlebt hast oder dich ungerecht behandelt fühlst. Wenn Du es nicht schaffst zu vergeben, wird das zu einer bitteren Quelle werden. Die Bitterkeit durchströmt dann deinen inneren Menschen wie Wasser und du trinkst deinen eigenen Saft in dem du schmorst.

Bittere Wasser machen krank und töten.
Wenn Du deinen Mund aufmachst und anfängst zu reden, haben andere Menschen auch was davon. Denn: Wovon das Herz voll ist, davon läuft der Mund über.
Gott möchte dir sagen: „Ich will dich erlösen – Ich habe ein Wasser des Lebens für dich.“

Dann gibt es die Wasser des Hochmutes. Diese Wasser befeuchten dein Herz mit der Idee: „Ich bin besser als andere“. Du redest dann auch gerne über andere und es erfrischt dich über schlechte Dinge zu sprechen. Jesus hat viel darüber gesagt. Das war das Problem mit den Pharisäern.
Gott möchte dir sagen: „Komm weg von der Selbstgerechtigkeit – Ich habe ein Wasser des Lebens für dich.“

Dieses Wasser ist das wahre Leben. Jesus sagte zu einer Frau an einem Brunnen, dass dieses Wasser nicht nur den Durst löscht, sondern dass es zu einer Quelle im Menschen wird. Es wird überfließen und auch andere satt machen. Es wird nicht aufhören und bis in das ewige Leben weiterfließen.

Er sagte auch „Ich bin der Weinstock und Ihr die Reben. Bleibt verbunden mit mir und ihr werdet viel Frucht bringen“. Das ist natürlich so, weil das Wasser vom Stock in die Reben fließt.

Der Lesungstext nennt die Früchte: Weisheit durch Gott, Gerechtigkeit, Heiligung, Erlösung.

Die Frucht will ich in meinem Leben. Ich will das Wasser des Lebens.

Wir haben in der Lesung auch gehört dass bestimmte Leute ausgeschlossen sind:

nicht Weise, nicht Mächtige, nicht Vornehme.“

Da steht auch „er will sie zuschanden machen“. Das klingt erstmal ziemlich hart.
Wenn man aber genau hinsieht erkennt man:

Sie wollen ohne Gott weise sein,
ohne Gott mächtig sein,
ohne Gott vornehm sein.

Sie wollen nicht von dem Wasser des Lebens trinken. Sie wollen die anderen Quellen.

Gott spielt da nicht mit. Er segnet diesen Weg nicht. Er nimmt das Törichte, Schwache und Geringe. Um es auf die Spitze zu treiben lässt er sie etwas Törichtes tun, wie unsichtbares Wasser trinken.

Ich trinke hier grade einmal was aus der unsichtbaren Flasche.
Wenn jemand euch fragt: „Wie war heute der Gottesdienst“ dann könnt ihr sagen: „der Prediger hat sich unsichtbar betrunken“.

Die Weisen werden sagen: „Was ein Unsinn“
Die Mächtigen sagen: „So funktioniert die Welt nicht“
Die Vornehmen: „Das ist unter meinem Niveau“

Es ist wirklich schade, dass sie von dem Wasser nicht trinken, aber so ist das mit den Dingen des Glaubens.
Die Anleitung zum Trinken also in Kurzform:

  • Glauben, dass es wirklich da ist
  • Andere Getränke wegtun
  • Bewusst und Dankbar aufnehmen
    was Gott mir anbietet.

Übrigens ist es beim Abendmahl ganz ähnlich.  Es ist eine Glaubenshandlung. Lasst uns das Abendmahl in dieser Haltung nehmen.
Amen.

Jahreslosung 2018